Bereits im Stil der Schlagzeuger bot das Festival ein kontrastreiches Programm: Das Spiel von Jaki Liebezeit ist meditativ, darin sehr konsequent. Das Drumming von Francesco Pastacaldi fördert dagegen enorm das Zusammenspiel. Der klassisch ausgebildet anmutende Stil von Julian Sartorius kontrastiert dagegen zum harten, dynamischen Stil von Paal Nilsson-Love, der bei >>Large Unit<< und im Duo mit Arto Lindsay trommelte.
Das moers festival ist traditionell eine Hochburg der interaktiven Musik. Colin Stetson, der Moers bereits als Solist am Saxophon begeisterte, führte in diesem Jahr einen phantastischen Dialog mit Sarah Neufeld. Durch besonders feinfühlige dialogische Improvisationen zeichnete sich aber auch auch das Spiel von Joey Baron & Robyn Schulkowski aus.
Gerade die intensive Verflechtung von Improvisation und Dialog generierte Erlebnisse der anregenden Art und eröffnete ungeahnte Türen zur Musik.
Durch eine dieser Türen trat Ave Mendoza, die Gitarristin, die mit Fred Frith's 'Gravity' und mit ihrer eigenen Band spielte.
Reiner Michalke hat ein kontrastierendes und doch in sich stimmiges Programm zusammengestellt. Die Kraft der Artikulation bei Arto Lindsay / Paal Nilsson-Love unterscheidet sich erheblich von der subtilen emotionalen Modulation der Sjur Miljeteig Group. Die Musik in unserer Kultur ist sehr differenziert. Das moers festival 2014 bildete unterschiedliche Facetten aus diesem Spektrum ab. Die Musiker wurden gut ausgewählt. Es ist sicher nicht einfach ein hochwertiges Programm zusammenzustellen, das die relevante aktuelle Szene abbildet. Das moers festival 2014 wurde gut aufgestellt.
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