2009/02/09

Bildung und die Not ihrer Gestaltung

Einkommensarmut und Bildungsbeteiligung hängen in Deutschland sehr stark zusammen. Dabei könnte Bildung durchaus ein Weg aus der Armut sein. Das ist der neue Weg, den Barack Obama mit Amerika geht. Was dort jetzt zählt, ist schlichtes politisches Handeln. Das ist etwas anderes als deutsche Festzeltmentalität. Klare Köpfe sind heute gefragt, Deutschland folgt bereits, das ist zu hoffen. Nüchtern dort hin schauen, wo es brennt. Das statistische Material ist längst erhoben. Anfangen können wir überall, doch setzen wir vielleicht einfach an bei unseren Hoffnungsträgern: Das sind unsere Kinder.

Kinder aus einkommensarmen Familien partizipieren in Deutschland inzwischen kaum noch am Bildungssystem, die Sozialberichterstattung NRW deckte diese Fakten auf: Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 2/08

Ein Blick in den Armuts- und Reichtumsbericht - Sozialbericht NRW 2007 verdeutlicht die Systemlogik. Dazu gehört die seit langem sehr abträgliche Tendenz der Einkommensentwicklung.

Während der Anteil der gesellschaftlichen Wertschöpfung sinkt, der durch Arbeitsleistung und einzelunternehmerische Aktivitäten erzielt wird, steigt die gesellschaftliche Wertschöpfung, die durch Vermögen erzielt wird. Hierzu gehören hier Zinsen, Kapitalerträge, Dividenden, Pachten etc. Der Anteil des Arbeitnehmerentgelts am Volkseinkommen geht zunehmend zurück. Nun markiert die spekulationsinduzierte Krise womöglich auch in Deutschland einen Wendepunkt. Doch einige wenige geldorientierte elitäre Spieler heben bereits wieder die Nase, wenn auch derzeit nicht mehr zum Viktoriezeichen die Finger.

Einkommensverwendung
Durchschnittliche Haushalte verfügten in NRW im Jahr 2003 noch über 2810 Euro.
Davon bestreiten sie prozentual in drei Ausgabekategorien:
1. Lebensunterhalt -> 34,9 %
(Wohnen, Ernährung, Kleidung, Gesundheit)
2. soziale Teilhabe -> 35,2%
(Mobilität, Informations- und Kommunikationstechnik, Freizeit, Bildung , sonstige Konsumausgaben)
3. Investitionen in die Vermögensbildung -> 14,2%

In vielen Haushalten sieht es jedoch ganz anders aus:
Wenn die 10% der Haushalte mit dem niedrigsten Einkommen durchschnittlich 71,4% ihres Einkommens bereits für den Lebensunterhalt einsetzen müssen, bleibt nicht viel für die soziale Teilhabe und die Vermögensbildung kann gestrichen werden.

Der Sachverhalt kann verdeutlichen, wie schwierig es für einkommensschwache Haushalte ist in Bildung zu investieren.

Noch schließt sich in Deutschland die Schwere zwischen Arm und Reich. Doch werden die verantwortlichen Politiker und ihre Parteien von den Wählern dafür längst abgestraft. Dieser Prozess hat in Deutschland Deutschland gerade erst begonnen. Denn echtes politisches Handeln ist heute mehr als gefragt.

Ein neues politisches Modell präsentiert das derzeit sehr innovative Amerika.
Vor dem frischen Westwind erscheint der deutsche Politikersatz kurz noch einmal als das, was er war. Denn die Zukunft hat bereits begonnen.

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