2007/08/23

Herbert Wiedemann: Improvisation üben












Ronald Snijders 2007 in Geldern

Die hohe Kunst musikalischer Improvisation kann trainiert werden. Herbert Wiedemann liefert hierzu einen wertvollen didaktischen Beitrag.

"Die wesentlichen Faktoren seines [Ronnie Scott] Musiklernens sind offenbar das Zuhören, das Nachspielen von Schallplatten sowie das Zusammenspiel mit anderen Musikern. Durch häufiges Aufnehmen und Verarbeiten von Musik über das Gehör und die gleichzeitige Umsetzung auf dem Instrument wird die für das Improvisieren wichtige
Ohr-Hand-Koordination trainiert." (Wiedemann, 2006, 191)

"Letztlich wird das Improvisieren von den im Gedächtnis gespeicherten Mustern, Formen, Melodien und dem gesamten Erleben und Erfahren von Musik getragen." (Wiedemann, 2006, 191)

"Entscheidend für das Improvisieren ist das Hören und Ausbilden innerer Klangvorstellungen. Dementsprechend sollte das Üben von Improvisation vor allen Dingen im Kontext eines intensiven Gedächtnis- und Hörtrainings stattfinden. Beim Unterrichten von Improvisation zeigt sich häufig, dass das ausschließliche Spielen nach Noten die Entwicklung des Gehörs und der inneren Klangvorstellung vernachlässigt." (Wiedemann, 2006, 192)

"Den Weg zum Spielen nach Gehör weist uns die Rückbesinnung auf die elementarste Form des Umgangs mit Musik: zuhören, Gehörtes nachsingen oder nachspielen, Rhythmus und Rhythmen ganzkörperlich in der Bewegung erfahren und beim Spielen weiterschwingen lassen, in-sich-hineinhören und versuchen, das Gehörte auf dem Instrument darzustellen. Die Spielen nach Gehör lehrt die Lernenden, sich auf ihr Gehör zu verlassen, zu probieren, zu verbessern und ihr Spiel der inneren Klangvorstellung oder einem vorgegebenen Hörbeispiel anzunähern. Erkennen und Benennen sollen der Erfahrung nachgeordnet sein."(Wiedemann, 2006, 192)

Der lehrreiche Beitrag von Herbert Wiedemann bietet aber auch praktische Übungen zum Erlernen und Verbessern der improvisatorischen Fähigkeiten an. Diese Übungen sind gegliedert:

a) Melodiebildung & Verbindung von Stimme, Gehör und Spielen
b) Klangfarbe und Melodiebildung
c) Melodie, Variation und Form
d) Melodie und Harmonik
e) Rhythmus und Melodie
f) freitonale Spiele

Quelle:
Wiedemann, Herbert (2006) Imrovisation üben. Beispiel Klavier. In: Mahlert, Ulrich (Hg.) Handbuch ÜBEN. Grundlagen - Konzepte - Methoden. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel Seite 188-204.

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für das Zitat, mehr noch für die Linkliste unterhalb.

Musiklabor-Netzwerk hat gesagt…

Hallo Thorsten,
ich freue mich sehr.
LG Gerd

 
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