2007/04/30

Die Quinte

Die Quinte hat in der Musik eine besondere Bedeutung. Betrachten wir sie einmal aus drei Perspektiven:

Perspektive 1:
Die Einordnung der Quinte in der Obertonreihe
Perspektive 2:
Die Quinte aus der horizontalen Perspektive
Perspektive 3:
Die Quinte aus der vertikalen Perspektive

Perspektive 1:
Der Blick auf die Obertonreihe erscheint uns auch heute noch sehr fruchtbar. Erinnern wir uns an die Worte des Komponisten Paul Hindemith:
"Die Reihenfolge, in der die Tonleitertöne aus dem Erzeugerton in die klingende Welt traten, ist für die in diesem Buch vertretene Anschauung von größter Bedeutung." (Hindemith, 1940. 76)
Oberton und Intervallverhältnis nach Paul Hindemith:

1 Prim
2 Oktave
3 Quinte
4 Quarte
5 große Sexte
6 große Terz
7 kleine Terz
...
12 übermäßige Quinte

Perspektive 2:
Reizvoll sind Analyse und Wirkung zweier im Quintverhältnis stehender Töne in einer melodischen Linie.

Perspektive 3:
Für das synchrone Erklingen zweier im Quintverhältnis stehender Töne betrachten wir das entsprechende Intervall. Die harmonische Perspektive ist bereits komplexer, da mehr als zwei übereinanderstehende Töne in das analytische Wahrnehmungszentrum rücken.

Resumee:
Wenn allein diese drei Perspektiven berücksichtigt werden, werden wir feststellen, dass die Quinte sich nicht mit einer simplifizierenden dualen Analyse hinreichend erörtern lässt. Darüber mag sich der auf Integration verstehende Künstler freuen und der sich auf das Differenzieren konzentrierende Analytiker ärgern.

Die vertiefte Auseinandersetzung mit der Quinte kann mit dem Vorsatz der Vereinfachung erfolgen, jedoch auch entlang der Eröffnung von Komplexität.

Verwendet Literatur:
Hindemith, Paul (1940) Unterweisung im Tonsatz. Theoretischer Teil. Mainz: Schott.

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